Trump, Trottel, Terror und die Liebe von Manchester

Seit Donald Trump als absurde Parodie eines US-Präsidenten im Amt ist, ist der Schwachsinn zum festen Bestandteil so ziemlich jeder Nachrichtensendung geworden. Die letzten Tage aber bieten neue, faszinierenderTiefpunkte, in denen Trump & Konsorten in neue Galaxien des Irrsinns vorgestoßen sind. Zuerst der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, dem neben den USA zwei weitere Länder nicht folgen. Die anderen Länder, die diese Haltung vertreten: Syrien, ein Land im Krieg. Und Nicaragua – weil das Abkommen der Regierung nicht weit genug geht. Weiter geht´s:

Beispiel 1: Trump

Die Leichen der Londoner Anschläge sind noch nicht bedeckt, da wirbt Trump via Twitter für seine (illegalen) Einreisebegrenzungen, die nun umgesetzt werden müssten.

Nun stellt sich heraus, dass die Spur der Täter vermutlich nach Dublin führt. Müssen nun Iren fürchten, nicht mehr in die USA reisen zu können?

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Beispiel 2: May

Englands Premierminister Theresa May fordert in einem Vier-Punkte-Plan, den internationalen Terrorismus schärfer zu bekämpfen. Dazu gehört ein schnelleres militärisches Eingreifen.

Als sie Innenministerin war, sorgte sie dafür, dass 20.000 Stellen bei der Polizei gestrichen wurden. Die Polizei kommt kaum hinterher, die „Gefährder“ zu beobachten, weil Personal fehlt. Bravo! So sieht Politik mit Weitblick aus.

Beispiel 3: Katar

Vier islamische Länder (darunter das für seine friedliebende Demokratie und Menschenrechte bekannte Saudi-Arabien) brechen sämtliche diplomatischen Beziehungen zu Katar ab, weil dort der Terror systematisch finanziert werde.

Ganz kurz: Ist das nicht das Land, in dem wir die übernächste Fußball-WM bei 50 Grad Außentemperatur spielen?

Beispiel 4: die sogenannte AfD

„Wer Merkel wählt, wählt Manchester“, formuliert die AfD.

Ich wusste gar nicht, dass die Befugnisse der Kanzlerin nun bis in die Innenpolitik Englands reichen (siehe Punkt 2.) Wie diese Leute versuchen, in Trump-Manier aus Gewalt politisches Kapital zu schlagen, ist so ekelhaft, das man sich Waschen gehen möchte.

Wie man der Mutlosigkeit dieser Tage begegnet, zeigen Musiker und Fans in Manchester. Habt Ihr gehört, wie sie beim Benefizkonzert „One Love Manchester“ gesungen haben? So laut, so fröhlich, so trotzig, Liebe aus Manchester als Reaktion auf den Anschlag. Eine Nacht, die zeigt: Der Terror wird eine freie Gesellschaft – bei aller Trauer und berechtigter Wut – niemals besiegen können. Fuck you, Angstmacher.

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STEFAN KRUECKEN, JAHRGANG 1975, LEITET MIT SEINER FRAU JULIA DEN VON IHNEN GEGRÜNDETEN ANKERHERZ VERLAG. DAS PAAR HAT VIER KINDER UND LEBT IM SÜDEN VON HAMBURG.

 

 

 

 

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