Umweltsünde im Hamburger Hafen: Rekordstrafe gegen Tanker

Schwere Umweltsünde mitten im Hamburger Hafen: Bei der Kontrolle einer Tankers hat die Wasserschutzpolizei Hamburg im Kattwykhafen bemerkt, dass die Crew des Schiffs Abwasser in die Elbe einleitete. Völlig ungeniert, mitten in Hamburg. Die Strafe ist die höchstmögliche, die rechtlich möglich ist.

50.000 € Bußgeld muss die Reederei des Schiffes nun zahlen, das unter der Flagge der Marshall-Inseln über die Meere fährt. Mehr gibt das „Wasserhaushaltsgesetz“ nicht her. Ein Sprecher der Umweltbehörde sagte, dass dies die größtmögliche Summe sei und vorher noch nie ein solches Bußgeld verhängt wurde.

Umweltsünde im Hamburger Hafen

Der verantwortliche Offizier, 43 Jahre alt, von den Philippinen, hatte im Hafen den „Open Loop Scrubber“ laufen lassen, der Wasser von außen ansaugt, das dann die Schiffsabgase reinigt. 2300 Tonnen verschmutztes Wasser liefen dann wieder ins Hafenbecken. Im Hafen sind nur geschlossene Systeme zugelassen. Die Vorschriften sind jeder Schiffsführung bekannt.

Wir meinen: Man kann sich nun ungefähr vorstellen, wie diese Reederei mit Umweltbestimmungen umgeht, wenn das Schiff weit draußen auf See ist. An der Strafe fehlt mindestens eine „Null“, damit sie abschreckende Wirkung hat. Amerikanische Behörden verhängen bei festgestellten Umweltverschmutzungen regelmäßig Millionenstrafen. Vielleicht kann dies ein Vorbild sein, mit solchen Sauereien umzugehen.

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HINWEIS:  Kur nach Veröffentlichung hat sich der Kapitän des Schiffes gemeldet, das auf dem Foto zu sehen ist (und dessen Namen wir schon unkenntlich gemacht hatten). Es handelt sich ausdrücklich um ein SYMBOLFOTO vom Hamburger Hafen! Die Behörden haben den Namen des Tankers nicht bekanntgegeben – und auf dem Bild ist, wie Fachleute sofort erkennen, ein kleiner Frachter zu sehen. Grüsse raus auf See!

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