Warum graue Wintertage an der Nordseeküste am Schönsten sind
An der Nordseeküste ist es immer schön, das ist klar. Für die wahren Freunde der Nordsee aber sind die Monate besonders entspannend, wenn es grau ist und einsam und leer. Wenn die Saison „vorbei“ ist und man den Strand für sich alleine hat.
Vor kurzem waren wir auf einer Nordseeinsel zu Gast und sind gleich morgens an den Strand. Außer uns waren nur eine Handvoll Spaziergänger unten. Dafür aber viele Möwen. Der Himmel verschwamm mit der Nordsee zu einem einzigen, milchigen Grau. „Langweilig“, würde mancher sagen. Wir finden: gar nicht! Grade an solchen Tagen hat die Nordsee eine Ruhe, die beinahe meditativ wirkt. Es gibt keinen besseren Ort, um runterzukommen und abzuschalten. Kein Handy, keine Emails, kein Stress. Nur das leise Platschen der Wellen, die Schreie der Möwen, der Geruch nach Seetang und Salzluft. Nordseeküste ganz pur.
Für die wahren Fans der Nordseeküste
Es müssen gar nicht die Sommertage sein, an denen der Himmel nordisch weit ist und so blau wie die Uniform eines jungen Matrosen. Kein Abend, an dem die Sonne mit einer spektakulären Show hinter dem Horizont verschwindet. Nein: Am Schönsten ist es, wenn nur die wahren Nordsee-Fans am Strand sind. Die Jackenkragen aufstellen, immer weiter spazieren am Spülsaum entlang. Und hinterher einkehren zu einem heißen Tee oder einem Grog. Ein Buch vom Meer lesen, vielleicht sogar an einem Feuer aufwärmen.
Immer mehr Menschen geht das so. Wer sich mit Menschen auf den Inseln unterhält, der stellt fest, dass es keine klassische „Saison“ mehr gibt. Früher war es in den Sommermonaten so voll, dass kein Heuler mehr auf die Inseln und an die Strandbäder passte. Dicht und dicht am Strand. Heute aber fahren immer mehr Menschen auch in den „Schietwetter-Monaten“ an die Nordseeküste. Kein Wunder. Man braucht einfach mal eine Auszeit.
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