Warum trägt Sturm Sabine eigentlich diesen Namen?

Eine Frage taucht am Tage des Sturms Sabine immer wieder auf? Warum heißt Sturm Sabine eigentlich so? Und warum in anderen europäischen Ländern Ciara? Wir haben für Euch die Antworten zusammengetragen.

Seit dem Jahr 2002 ist es Privatleuten möglich, eine „Wetter-Patenschaft“ beim Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin zu übernehmen. Man tauft damit gewissermaßen ein Hoch- oder ein Tiefdruckgebiet, wobei der Anfangsbuchstabe der Reihenfolge des Alphabets folgt. Ein Hoch kostet 355,91 €, ein Tief 236,81 €. Orkantief Sabine geht auf eine Dame namens Sabine Kaufmann zurück, über die aber keine weitere Angaben hinterlegt sind. Wer auch immer sie ist – sie hat für 236,81 € ihren Namen einem Ergebnis gegeben, das aktuell das ganze Land in Atem hält. Das nächste Tiefdruckgebiet heißt übrigens „Tomris“, es folgt eine „Uta“. Im Jahr werden nach Angaben des Instituts etwa 50-60 Hochs und 130-150 Tiefs getauft.

Warum heißt Sturm Sabine so?

Dass das Orkantief einen weiblichen Namen trägt, ist kein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte, sondern eher ein Zufall. Im Jahr 2020 tragen Tiefs weibliche Namen, doch dies wechselt. Seit 1954 werden Wettersystemen mit Vornamen getauft. Die Idee kam von der Studentin und späteren ZDF-Wetteransagerin Karla Wege. Bis 1998 wurden Tiefs mit weiblichen und Hochs mit männlichen Namen versehen. 1998 gab es dann eine große Diskussion über Diskriminierung. Nun wechselt man die Namen  je nach geraden oder ungeraden Jahreszahlen ab. 2021 werden Tiefdruckgebiete also wieder Karl-Heinz oder Lothar heißen können.

In Europa heißt der Sturm Ciara. Diesen Namen vergibt die britische Wetterbehörde MetOffice, die vor jeder Saison Namen festlegt und diese dann der Reihe nach abarbeitet. Behörden in Ländern wie Irland oder den Niederlanden folgen diesem Namen. So kommt es, dass der Sturm in Deutschland Sabine, in anderen Staaten aber Ciara heißt. Vielleicht wäre es im Sinne Europas und eines einheitlichen Social Media Hashtags angezeigt, sich auf einen internationalen Namen zu einigen.

Dann bleibt uns auch Sturmtief Horst erspart.


Das vielleicht beste Buch, das über einen Sturm auf See geschrieben wurde: Der Sturm von Sebastian Junger. Gibt es überall im Handel und hier bei uns im Onlinebuchladen von Ankerherz.

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