Havarie der MSC Zoe: Jetzt räumen die Fischer mit auf!
Nach der Havarie des Frachters MSC Zoe, der 277 Container in der Nordsee verlor, gehen die Reinigungsarbeiten weiter. Auf den Inseln beteiligen sich am Wochenende tausende Helfer. Und auch auf See tut sich etwas – die Fischer im Norden Hollands räumen mit auf!
Eine ganze Flotte von Kuttern aus Harlingen, Kornwederzand und Lauwersoog ist aktuell draußen auf der Nordsee, um treibenden Unrat aus der Nordsee zu fischen. Videos in den Sozialen Netzwerken zeigen, dass die Netze gefüllt sind mit allerhand Plastikmüll. Trawler haben auch Container aus Fischereigebieten und Seefahrtsstraßen gezogen.
Die Fischer wollten sofort helfen
„Wir wollten sofort etwas unternehmen, aber es war nicht sofort klar, wie wir vorgehen können“, sagte die Sprecherin einer Fischervereinigung. Gemeinsam mit den Behörden in Groningen wurde aber schnell ein Plan ausgearbeitet und die freiwillige Hilfe koordiniert.
Es ist ein gefährlicher Job, den die Fischer übernehmen. Im Wasser treibende Container sind eine Gefahr für kleine Schiffe, weil sie im Radar nicht zu sehen sind. Kutter könnten sogar kentern, wenn sie einen Container ins Netz bekommen.
Die Aussichten, was die Havarie der MSC für das Ökosystem bedeuten, sind düster. „Wir werden mit den Folgen noch viele Jahre zu tun haben“, fürchtet Fischer Jurre Kerkhof.
Auf dem Strand von Ameland alleine wurden bislang 200 Tonnen Unrat zwischen Buren und dem Naturschutzgebiet angespült. Und dies ist erst der Anfang: Von den 277 Containern sind bislang grade kaum 30 entdeckt worden. Sorgen bereiten besonders drei Gefahrgutcontainer, belanden mit Lithium-Ionen-Batterien und einem giftigen Stoff zur Kunststoffherstellung. Auch von ihnen fehlt noch immer jede Spur.
Die Fischer wollen weiter machen
Auch in den nächsten Tagen wollen Hollands Fischer ihre Initiative fortsetzen. Sofern es das Wetter zulässt. Ein Sturm ist für die kommenden Tage angesagt. (Wie der Alltag an Bord eines Kutters auf der Nordsee aussieht, sehr Ihr HIER im Ankerherz Blog).
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