An Bord der Fremantle Highway sind wohl 500 E-Autos
An Bord des brennenden Autofrachters befinden sich anscheinend weit mehr E-Autos, als dies bislang bekannt war. Nach Angaben der japanischen Reederei sollen es etwa 500 E-Autos sein. Die niederländische Küstenwache hatte bislang die Zahl 25 kommuniziert. Dies könnte die Löscharbeiten zusätzlich erschweren. Aber es gibt auch Hoffnung auf der Nordsee…
Der Grund, warum E-Autos für die Einsatzkräfte schwieriger zu löschen sind, erklären Fachleute so: Eigentlich werden Brände auf Schiffen mit CO₂ gelöscht, das den Sauerstoff verdrängt und den Flammen die Nahrung nimmt. Experten sprechen von einer sogenannten „Verschlussrolle“, in der das Feuer erstickt wird. Die Akkus von E-Autos aber produzieren beim Brennen selbst Sauerstoff. Damit ist diese Methode, mit CO₂ zu löschen, wirkungslos.
500 E-Autos an Bord?
Wie der Allianz-Versicherer AGCS der Nachrichtenagentur dpa mitteilt, sind Brände von Elektrofahrzeugen tückisch. Sie seien „schwer zu löschen und könnten sich spontan wieder entzünden“. Ob das Feuer an Bord der „Fremantle Highway“ aber durch E-Autos verursacht wurde, ist nicht klar. Darauf weist auch die niederländische Küstenwache in ihren Updates zur Lage immer wieder hin.
Auf der Nordsee kämpfen Rettungskräfte noch immer gegen eine drohende Umweltkatastrophe. Das mit 3800 Autos beladene Frachtschiff brennt noch immer. In den Tanks sind knapp 1800 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Schiffsdiesel. Der Frachter hatte Bremerhaven wenige Stunden verlassen, bevor das Feuer ausbrach. Ein Seemann kam ums Leben. 22 Crewmitglieder wurden verletzt. Einige sprangen aus großer Höhe in die Nordsee.
Neun Seemeilen vor Terschelling
Hoffnung macht den Rettern, dass die Temperaturen an Bord der „Fremantle Highway“ stark gesunken ist. „Das Feuer wütet immer noch, nimmt aber ab“, heißt es in einem Update der Kustwacht am Freitagnachmittag. Auch die Rauchentwicklung habe nachgelassen. Bergungskräfte haben sich an Bord gewagt. Sie sind von Bord des Schiffes „Multrasalvor 4“ übergestiegen. Luftaufnahmen zeigen, die stark das Schiff durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Es gelang den Bergungsexperten, eine neue robustere Schleppverbindung über die Schiffsoberseite herzustellen. „Dadurch lässt sich das Schiff leichter bewegen und unter Kontrolle halten“ heißt es. Die Berger blieben nicht an Bord des Fremantle Highway, sondern kehrten zu den Bergungsschiffen zurück. Die Schleppverbindung erfolgt mit dem starken Hochseeschlepper „Fairplay 30.“
Derzeit liegt die „Fremantle Highway“ knapp 23 Kilometer nördlich von Terschelling, zwischen den Schifffahrtsrouten.
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