Verdi wirft China-Reederei Cosco Tarifbruch im Hamburger Hafen vor

Die Gewerkschaft Verdi wirft der chinesischen Staatsreederei Cosco Tarifbruch im Hamburger Hafen vor. Nach Angaben der Gewerkschaft hat der Konzern, der seit Kurzem am Terminal Tollerort beteiligt ist, angekündigt, Container im Hamburger Hafen nicht mehr von Laschern an Bord ihrer Feederschiffe befestigen zu lassen. Diese Aufgabe sollen die eigenen Seeleute übernehmen.

Was der chinesische Staatskonzern Cosco vorhat, stellt für einen Sprecher von Verdi einen „Angriff auf die Tarife“ und einen „Tarifbruch im Hafen“ da. In Hamburg arbeiten rund knapp 500 Beschäftigte in vier Laschunternehmen, die Stahlkisten seefest machen, bevor die Frachter auf See gehen.

Cosco will Kosten sparen

Cosco will Geld sparen und diese Aufgabe von den eigenen Seeleuten übernehmen lassen. Was im übrigen auch für die Matrosen zusätzlichen Stress und noch mehr harte Arbeit bedeutet. Viele Seeleute leiden bereits unter körperlicher und geistiger Erschöpfung in Folge kurzer Liegezeiten und Einsamkeit auf See (wir berichteten mehrfach im Ankerherz Blog).

 

 

Cosco versuche, die Transportkosten auf Kosten der Sicherheit von Kollegen an Bord und Land zu drücken, beschwert sich Verdi nach einem Bericht der Hamburger Morgenpost. Gelten soll die Regelung ab Dezember 2024 auf den Feederschiffen des Konzerns – was die Gewerkschaft noch verhindern will. Feederschiffe sind kleinere Frachter, mit denen die Container von den großen, bis zu 400 Meter langen Riesenfrachtern in kleinere Häfen verteilt werden.

Verdi ist empört

In einer Stellungnahme fordert Verdi den Hafenkonzern HHLA auf, keine nichttarifierte Arbeit an seinen Terminals zu dulden. Auch müsse die Politik nun aktiv werden. Hintergrund: Erst im Frühjahr war der Einstieg der Staatsreederei beim HHLA-Terminal Tollerort über die Bühne gegangen. Begleitet von Protesten, die dazu führten, dass Cosco nur 24.9% des Terminals übernehmen durfte. Kritiker fürchteten eine Gefährdung von kritischer Infrastruktur und die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen. 

Diese Skeptiker dürften sich nun bestätigt fühlen…

 

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