Boje vor Neufundland misst 30 Meter hohe Monsterwelle

Eine Boje vor der Küste vor Neufundland hat am Samstag eine 30 Meter hohe Monsterwelle gemessen. Dies entspricht der Höhe eines achtstöckigen Gebäudes. Eine Nachricht, die alle, die mit der Seefahrt zu tun haben, beunruhigen dürfte.

Die extremen Wellen sind eine Folge von Hurrikan Dorian, der vor allem die Bahamas mit furchtbarer Wucht traf. Der Wirbelsturm der höchsten Kategorie Fünf sorgte auf seiner Zugbahn für extreme Zerstörungen und forderte auf den Bahamas mehr als 50 Menschenleben. Nachdem er die Inseln querte, näherte er sich der Küste Floridas und schob sich die Ostküste der USA hinauf. An den Küsten gab es wegen des enormen Schwells entsprechende Warnungen.

Monsterwelle ist 30 Meter hoch

Das Marineinstitut der „Memorial University of Neufoundland“ betreibt sechs Bojen, die vor Neufundland die Aktivitäten auf der Ozeanoberfläche messen. In der Nacht auf Sonntag registrierte eine Boje den Wert von 30 Metern; drei andere Wellen wurden mit einer Höhe von 23 Metern angegeben. Die Universität gab bekannt, dass die Messwerte auf ihre Genauigkeit überprüft wurden. „Wir haben sichergestellt, dass alles mit der Ausrüstung in Ordnung ist“, sagte der Direktor in einem Interview mit der Washington Post. „Die Ergebnisse sind akkurat.“

 

Nach Auskunft der Experten könnte es sogar noch höhere Wellen gegeben haben. Die Boje sendet nämlich die Messergebnisse aus zehn Minuten jeder Stunde. Was sich in den anderen 50 Minuten dieser Stunde auf dem Nordatlantik ereignete, weiß man erst, wenn alle Daten der Boje ausgelesen sind.

Zum Zeitpunkt der Welle wurde kein besonders starker Wind registriert. Der Sturm war also bereits durchgezogen. Vor der Küste von Nova Scotia, auf der Sable Island Bank, kam es unterdessen ebenfalls zu einem spektakulären Messergebnis. Boje 44137, die während des berühmten „perfekten Sturms“ aus dem Oktober 1991 eine 100.7 Foot große Monsterwelle gemessen hatte (entspricht 31 Metern). In diesem Sturm sank der Fischtrawler Andrea Gail. Das Sachbuch von Sebastian Junger wurde ein Weltbestseller (Ankerherz verlegt Der Sturm in Deutschland) und die Verfilmung von Wolfgang Petersen ein Hollywood-Blockbuster.

In früheren Zeiten wurde das Phänomen der Monsterwelle häufig als Seemannsgarn abgetan. Erst seit einigen Jahren ist das Phänomen wissenschaftlich nachgewiesen. Monsterwellen sind eine Gefahr für Schiffe jeder Größe. In unserem Buch Orkanfahrt berichtet Kapitän Manfred Schleiff, wie er mit seinem Frachter eine solche Monsterwelle im Pazifik überlebte. Die Titelgeschichte unseres neuen Buchs Kapitäne hat ebenfalls mit einer Monsterwelle zu tun, die in die Brücke eines Trawlers im Sturm unter Grönland einschlägt.  Bücher über das Meer findet Ihr im Online Buchladen von Ankerherz.

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