Deutsche Reeder sorgen sich um Seeleute in Russlands Häfen

Seeleute geraten zunehmend zwischen die Fronten des Ukraine-Kriegs. Deutsche Reeder sorgen sich nun um ihre Sicherheit. Sie erwarten eine Reaktion Russlands auf die Schließung von EU-Häfen für russische Schiffe.

Wir appellieren, Seeleute und zivile Handelsschiffe nicht zum Faustpfand in diesem Konflikt werden zu lassen“, sagt Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. Es bestehe die Gefahr, dass deutsche Schiffe in russischen Häfen festgelegt werden.

Die EU-Staaten hatten die Schließung ihrer Häfen für russische Frachter und Tanker beschlossen (HIER die Meldung). Die Maßnahme ist Teil eines neuen Sanktionspakets. Dieses Paket ist eine Reaktion auf die Kriegsverbrechen russischer Truppen in der Ortschaft Butscha nördlich von Kiew. Hunderte Zivilisten waren abgeschlachtet worden.

Sorge um Seeleute in Russlands Häfen

VDR-Chefin Bornheim betont, dass ihr Verband die Sanktionen mittrage. Die jetzt bekannt gewordenen Gräueltaten hätten eine solche Antwort nötig gemacht. Die Sorge gelte aber den Seeleuten – und dies nicht nur in russischen Häfen.

Dutzende Schiffe der internationalen Handelsflotte haben aktuell keine Chance, die Häfen der Ukraine zu verlassen. Es mangelt an Schleppern und Lotsen. Auch sind die Gewässer von den Russen teilweise vermint worden.

Blaue Seekorridore gefordert

Reeder und die Weltschifffahrtsorganisation IMO fordern einen „blauen Seekorridor“, auf dem Handelsschiffe und ihre Crews das Kriegsgebiet verlassen können. Insgesamt mehr als tausend Seeleute sind in der Ukraine gestrandet (HIER mehr dazu im Ankerherz Blog).

Ob die damit auf Seiten Moskaus Gehör finden, erscheint eher unwahrscheinlich…

 

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