Kreuzfahrt-Drama vor Norwegen geht weiter

Das Drama um das Kreuzfahrtschiff  Viking Sky, das vor der Küste von Norwegen in Seenot geriet, geht weiter. 467 Passagiere sind mit Hubschraubern ausgeflogen worden. Rund neunhundert Gäste und Crewmitglieder harren bei schwerem Seegang und Wind mit Sturmstärke aus. Es hat 67 Verletzte gegeben. Das Schiff läuft aktuell Richtung des Hafens von Molde.

„Immer noch an Bord, mehr als 15 Stunden nach dem Mayday“, twitterte der Passagier Ryan Flynn. Es muss für die Passagiere, darunter viele ältere Gäste, eine furchtbare Nacht gewesen sein. Bilder in den Sozialen Medien zeigen, wie sie blass und entkräftet in Rettungswesten auf dem Boden kauern. In einem anderen Video rutschen schwere Gegenstände wie Blumenkübel und Tische wegen der starken Rollbewegungen über das Deck und drohen, Personen zu verletzen. Aus der Deckenverkleidung lösen sich Metallteile und fallen herunter.

https://twitter.com/alexus309/status/1109537029912711168

Nach Angaben des norwegischen Fernsehsenders NRK gibt es mindestens drei Schwerverletzte. 17 Menschen sind in Krankenhäuser transportiert worden. Knochenbrüchen, Quetschungen und Platzwunden. Von Toten ist glücklicherweise nichts bekannt. Wellen von acht Metern und starker Wind erschweren die Rettungsarbeiten. Ein Passagier twitterte ein Video aus dem Rettungshubschrauber.

Großartige Arbeit der Hubschrauber-Crews

Was die Crews der Helikopter leisten, ist großartig. Bei Beaufort Acht und mehr das stark rollende Schiff anzufliegen, erfordert eine Menge Können und gute Nerven. Maximal 15 Passagiere passen an Bord eines Hubschraubers. Eine der ersten Passagierinnen, die gerettet wurden, berichtet im norwegischen Fernsehen: „Ich habe noch nie so etwas Furchterregendes erlebt“. Sie war unter der ersten Gruppe von Passagieren, die in die nahe gelegene Stadt Molde evakuiert wurden. Beim Hubschrauberflug sei der Wind so stark gewesen wie „in einem Tornado. Ich hatte große Angst.“

Inzwischen macht der Havarist wieder Fahrt. Drei der vier Maschinen an Bord sollen wieder funktionieren. Zunächst lief das Schiff hinaus auf die offene See, dreht aber nun um und fährt mit sechs Knoten in Richtung des Hafens von Molde. Ein Schlepper und ein Militärschiff befinden sich, so ist auf dem Tracker zu sehen, unmittelbar in der Nähe.

Kleiner Frachter ebenfalls in Seenot

Am gestrigen Abend meldete nur wenige Seemeilen entfernt ein Handelsschiff „Mayday“. Der kleine Frachter „Haugland Captain“ hatte dem Havaristen zur Hilfe kommen wollen. Dabei war aber ebenfalls die Maschine ausgefallen; das Schiff bekam Schlagseite. Neun Seeleute an Bord wurden von Helikoptern gerettet.

 

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