Kreuzfahrtschiff Volendam wird Zuhause für 1500 Ukraine-Flüchtlinge
Das Kreuzfahrtschiff Volendam wird ein vorübergehendes Zuhause für 1500 Flüchtlinge aus der Ukraine. Dies gaben Vertreter der Reederei Holland America Lines, staatlicher Behörden und der Stadt Rotterdam bekannt.
Die Volendam wird im Bereich des Merwehaven im Rotterdamer Hafen festmachen. Für mindestens drei Monate soll das 237 Meter lange Schiff vorübergehendes Zuhause für knapp 1500 Flüchtlinge aus der Ukraine sein. Die niederländische Regierung hat angekündigt, insgesamt 50.000 Geflüchtete aufnehmen zu wollen.
Die Idee, Menschen nach dem Überfall Russlands auf Kreuzfahrtschiffen unterzubringen, war Anfang März öffentlich gemacht geworden. Eine eigentlich simple, aber effektive Maßnahme. (Wir berichteten bereits HIER im Ankerherz Blog). Zumal es in einer Pandemie Kapazitäten an Bord der schwer gebeutelten Kreuzfahrtindustrie geben dürfte. Nun folgte die konkrete, zeitnahe Umsetzung.
Volendam wird für drei Monate schwimmendes Zuhause
„Unsere Reederei wurde in Rotterdam gegründet mit der Mission, Geflohenen ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte Gus Antorcha, Präsident der Holland America Line, bei der Vorstellung des Projekts. „Wir sind stolz darauf, ein kleiner Teil davon zu sein, diese Mission für die Menschen aus der Ukraine fortzusetzen“.
Der Chartervertrag sieht drei Mahlzeiten pro Tag vor, Reinigung der Kabinen, die Nutzung öffentlicher Räume und der Fitness-Einrichtungen sowie kostenlose Internetnutzung. Knapp 650 Crewmitglieder werden die Gäste betreuen. Das Schiff liegt in dieser Zeit im Hafen von Rotterdam fest. Die Reederei kündigte an, den Geflüchteten – darunter viele Familien ohne ihre Väter – das Leben an Bord so angenehm wie möglich gestalten zu wollen.
Kreuzfahrten gestrichen
Um so schnell wie möglich verfügbar zu sein, strich die Reederei mehrere Reisen von Rotterdam nach Norwegen, rund um die Britischen Inseln und nach Island. Am 3. Juli soll die nächste reguläre Kreuzfahrt starten. Die Reederei bedauerte Unannehmlichkeiten für ihre Kreuzfahrtpassagiere, wies aber auf die Bedeutung der Maßnahme hin, mit der man auch die niederländische Regierung und die bedürftigen Familie unterstützen wolle.
Knapp 76.000 Seeleute auf den Meeren kommen aus der Ukraine. Schätzungen zufolge hat jeder siebte Offizier weltweit ukrainische Wurzeln (HIER im Ankerherz Blog liest Du mehr dazu). Auch in Reihen der Holland America Line. Für diese Mitarbeiter habe man einen Nothilfe Fonds in Höhe von einer Million $ eingerichtet. Crewmitglieder bekommen darüber hinaus Unterstützung, wenn es um Kommunikation mit ihren Familien oder Verkürzung bzw. Verlängerung von Heuerverträgen geht.
Spenden für die Ukraine-Hilfe
Der Mutterkonzern Carnival Cruises – für den Menschen aus 145 Nationen arbeiten – kündigte an, drei Millionen $ für Hilfsorganisationen zu spenden, die Flüchtlingen aus der Ukraine helfen. Es soll außerdem Charity-Aktionen geben, deren Erlöse unmittelbar in die Unterstützung fließen.
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