Rettung eines Fischers: Seenotretter meistern heikle Aufgabe

Die See ist rau und der Wind nimmt weiter zu, als sich der kleine Kutter durch die Nordsee wühlt. Seine Position: etwa zwei Seemeilen (ca. 3,6 Kilometer) westlich von Süderoogsand. Die Netze sind draußen. Dann bricht einer der Männer an Deck zusammen. Er ist ohne Bewusstsein – eine gefährliche Situation für ihn und für das Schiff. Der Skipper setzt über den Kanal 16 einen Notruf ab. Vor dieser heiklen Aufgabe stehen die Seenotretter am Donnerstagabend (12. April), kurz nach 18 Uhr.

Rettung eines Fischers

Sofort alarmiert die Seenotleitung in Bremen einen Hubschrauber mit medizinischem Rettungspersonal von Northern HeliCopter, einem Luftrettungsunternehmen, spezialisiert auf Offshore-Rettungsflüge. Zeitgleich läuft der Seenotrettungskreuzer Ernst Meier-Hedde aus dem Hafen von Amrum aus.

In den nächsten Minuten geht es für den Kapitän des Fischkutters um viel: Alleine muss er es schaffen, den Kutter so zu steuern und ruhig zu halten, dass sich ein Notarzt vom Hubschrauber abwinschen kann. Das schwierige Manöver gelingt. Ein Mediziner und ein Rettungssanitäter kümmern sich an Bord um den Bewußtlosen. Andere Fischer aus Büsum und Nordstrand, die den Notfall mitbekommen haben, bieten ihre Unterstützung an. Sie wollen einen Deckmann abgeben, der die Netze einholt und bei der Übergabe des Kranken auf den Seenotkreuzer hilft.

 

Foto des Einsatzes (Bild: Seenotretter)

 

Ein Plan, der von den Seenotrettern angenommen wird. Die Besatzung der Ernst Meier-Hedde lässt ein Beiboot zu Wasser und bringt einen Fischer an Bord des Kutters. Es gelingt, die Netze wieder einzuholen. Der nächste Schritt der Rettungsaktion ist damit geschafft.

In etwas ruhigerem Wasser unterhalb Süderoogsands gehen der Seenotkreuzer und der Kutter längsseits. Mit einer Schleifkorbtrage übergibt man den Patienten von einem Schiff aufs andere. Die Mediziner steigen ebenfalls mit auf den Seenotrettungskreuzer über. „Hebel auf den Tisch!“ Mit höchster Geschwindigkeit steuert der Rettungskreuzer Nordstrand an. An der Pier wartet bereits ein Rettungswagen, um den Patienten ins Krankenhaus zu fahren. Die Rettung eines Fischers ist erfolgreich beendet.

Wieder einer dieser Einsätze der Rettungskräfte, vor denen man den größten Respekt haben muss. Und ein schönes Beispiel für den Zusammenhalt der Fischer auf der Nordsee!

 

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