Drama vor England: Riesenwelle soll Trawler getroffen haben

Traurige Nachrichten aus East Sussex: Trotz einer groß angelegten Suche gibt es keine Spur von zwei vermissten Fischern vor Newhaven im Süden Englands. Eine Riesenwelle könnte Ursache des Trawler-Unglücks sein.

Es gibt keine Hoffnung mehr, die vermissten Fischer Adam Harper (26) und Robert Morley (38) lebend zu finden. Der Skipper der Joanna C, Dave Bickerstaff (34), überlebte das Unglück vor der Küste von East Sussex, weil er sich an einen Rettungsring klammerte. Er trieb vier Stunden lang in der See und wurde mit starken Unterkühlungen in ein Krankenhaus geflogen. Wie die Seenotretter von Newhaven berichten, trug er nur eine Jeans und ein T-Shirt, als sie ihn in der See entdeckten.

Um kurz nach 6 Uhr am Samstagmorgen empfing die Küstenwache das Notsignal einer EPIRB-Boje, die nach Kontakt mit Wasser auslöst (hier unsere erste Meldung). Die Position: sechs Seemeilen vor Newhaven. Sofort startete eine große Suchaktion nach dem 15 Meter lange Trawler Joanna C. Daran beteiligt waren neben Hubschraubern die Seenotretter der Stationen Newhaven und Eastbourne. Crewmitglieder der Station Birling Gap hielten von den hohen Klippen (den „Seven Sisters“) Ausschau nach den Schiffbrüchigen.

Riesenwelle soll Trawler getroffen haben

Im Wasser haben sich nach Berichten britischer Medien dramatische Szenen zugetragen. Bickerstaff soll versucht haben, seinen Kameraden über Wasser zu halten und ihn immer wieder mit Mund-zu-Mund-Beatmung am Leben zu halten. Dann sah er ihn in den Wellen davontreiben. Als Grund des Untergangs wird eine Riesenwelle vermutet. Nach Medienberichten gab dies die Mutter des Überlebenden nach einem Gespräch mit ihrem Sohn an. Bestätigt ist diese Unglücksursache aber noch nicht.

In Brixham, dem Heimathafen des Trawlers, legten Einwohner Blumen an einem Ehrenmal für ertrunkene Seeleute ab. Auch die Seenotretter der Station Newhaven wandten sich mit einer emotionalen Nachricht an die Öffentlichkeit. Sie bedankten sich bei den Bewohnern des Hafenstädtchens Newhaven für ihre Solidarität. Einwohner waren während der Suche mit Essen zu Station gekommen und hatten gefragt, ob sie helfen können.

Solidarität an der Küste

Bis zu 14 Boote beteiligten sich an der Suche nach den vermissten Fischern, darunter 12 Trawler aus der Region. Auch dies ist ein Zeichen für den Zusammenhalt an der Küste. Fischer Robert Morley hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder, 12 und acht Jahre alt.

Das Unglück ist eine Erinnerung daran, wie gefährlich der Beruf des Fischers auch heute noch ist. Unsere Gedanken sind bei den Familien der ertrunkenen Fischer. Es wurde eine Spendenseite für die Familien eingerichtet.

Hier seht Ihr die Geschichte eines Kapitäns aus Cuxhaven, der den Einschlag einer Riesenwelle knapp überlebte.

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