17 Vermisste auf Barentsee: Trawler sinkt im Schneesturm

Trawler-Drama auf der Barentsee: Im Norden Russlands ist das russische Fischereischiff „Onega“ gesunken. Mindestens ein Fischer kam ums Leben. 17 weitere sind vermisst.

Ein schwerer Schneesturm behindert die Rettungsarbeiten auf der Barentsee. Die Crews von fünf Schiffen suchen nach den Fischern. Doch die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, nimmt angesichts der eisigen Temperaturen mit jeder Stunde ab. Zwei Fischer wurden von der Crew eines anderen Trawlers aus der eiskalten Barentsee gezogen, wie die Zeitung Rossiyskaya meldet.

Einer der Überlebenden berichtet demnach, dass die Fischer von einer riesigen Welle regelrecht von Deck gespült wurden.

Drama in der Barentsee

Anscheinend spielt starke Eisbildung an Bord eine Rolle bei diesem Unglück. Zu dieser kommt es, wenn überkommende Gischt an Deck gefriert und sich ein tonnenschwerer Eispanzer an bildet. Fischer nennen dieses Phänomen „Schwarzen Frost“. Das Eis ist gefährlich für Trawler, weil die Schiffe „kopflastig“ werden und an Stabilität verlieren. Das Foto in unserem Blog stammt aus einem Beitrag von See, den Charly Behrensen für uns schrieb, ein alter Fischer aus Cuxhaven.

Das russische Fangschiff „Onega“ soll so schnell gesunken sein, dass der Crew keine Zeit blieb, Rettungsinseln auszusetzen. Die Temperatur liegt aktuell bei minus 30 Grad. Bei diesen extremen Bedingungen schützen auch Überlebensanzüge nicht lange.

Wichtiges Fanggebiet für Kabeljau

Die Barentsee liegt am Rande des Arktischen Ozeans, Anrainerstaat ist neben Russland Norwegen. Sie ist 1300 Kilometer lang 1050 Kilometer breit und ein relativ flaches Meer. Die Barentsee gilt als das weltweit wichtigste Fanggebiet für Kabeljau und Schellfisch.

In diesem Winter ist es bereits zu mehreren Unglücken gekommen, bei denen Fischer ums Leben kamen. Eine grausame Erinnerung daran, wie gefährlich dieser Beruf auch heute noch ist. Im Süden Englands nahe des Hafenstädtchens Newhaven starben zwei Fischer, vor der Küste von Massachusetts ertranken vier Crewmitglieder.

Unsere Gedanken sind bei den Familien der vermissten Fischer.

 

 

 

 

 

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