21 Tote: Suche nach Überlebenden auf den Grand Banks abgebrochen

Die Suche nach Überlebenden der „Villa de Pitanxo“ auf den Grand Banks vor Neufundland ist abgebrochen worden. Damit steht fest: 21 Seeleute kamen beim Unglück vor Kanada ums Leben. Spanien trauert über die größte Katastrophe in der Fischerei seit 40 Jahren.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch es gibt nun keine Chance mehr, Überlebende zu finden“, sagte Lt.-Cmdr. Brian Owens, Einsatzleiter des Joint Rescue Coordination Centre in Halifax. Drei Seeleute konnten nach dem Unglück auf den Grand Banks gerettet werden, neun Leichen wurden entdeckt. Für 12 weitere Männer gibt es nun keine Rettung mehr.

Die Einsatzkräfte durchkämmten ein 900 Seemeilen umfassendes Gebiet 36 Stunden lang. Bei zehn Meter hohen Wellen und Sturm waren Schiffe, Hubschrauber und ein Flugzeug im Einsatz. Crews spanischer und portugiesischer Trawler schlossen sich der Suche an. Die Grand Banks gelten als ertragtreiche, aber auch gefährliche Fischgründe. Sie sind Schauplatz der dramatischen Ereignisse im Buch „Der Sturm“ von Sebastian Junger, in dem es um den Untergang des Seitenfängers Andrea Gail geht.

Katastrophe auf den Grand Banks

Was zum Untergang des 50 Meter langen, spanischen Trawlers in schwerer See führte, ist noch unbekannt. Das Schiff war am 26. Januar in Vigo zur Fangreise ausgelaufen. Unter den Überlebenden sind nach Berichten spanischer Medien der Kapitän und sein Neffe. Sie wurden mit starken Unterkühlungen auf einer Rettungsinsel entdeckt.

 

Für die Menschen im Nordwesten Spaniens bedeutet die Nachricht ein Schock. „Wieder einmal wurden die Menschen in der Region von der See hart getroffen“, sagte Alberto Núñez Feijóo, Präsident des Regionalparlaments. „Galizien ist eine große Familie, und wenn eine Familie von einem tragischen Ereignis heimgesucht wird, vereint sie sich in Trauer, um Trost zu suchen“, sagte er und kündigte eine dreitägige Trauer für die Opfer an.

Galizien steht unter Schock

Das spanische Parlament begann eine Sitzung mit einer Schweigeminute. An Bord des Trawlers waren 24 Crewmitglieder. 16 Spanier, fünf Peruaner und drei Ghanaer. Das letzte Unglück dieser Art ereignete sich im Juli 1984, als vor den Kanarischen Inseln der Sardinenfänger Islamar III sank, wobei 26 Fischer den Tod fanden.

Wir wünschen den Familien und Freunden der ertrunkenen Fischer viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Das Unglück zeigt, wie hart – und wie gefährlich der Beruf des Fischers auch heute noch ist.

 

 

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